Alpsee 2009

… einmal muss es doch wieder sein, nicht?

 

nachdem mir der Frust von Ammersee noch in den Knochen saß, tat ich mir tatsächlich etwas schwer, mich auf Regatta überhaupt noch zu freuen … und nun stand der Alpsee an. Wir hatten uns überlegt, eine Woche Urlaub zu verbinden mit Alpsee und Rottachsee und uns für 4 Personen, Sabine + ich, Mimi und Christian, eine Ferienwohnung in Margarethen zu mieten. So konnten wir entspannt am Freitag anreisen und in Ruhe den Samstag auf uns zukommen lassen.

Der Samstagmorgen begann wolkenverhangen, aber mit leichtem Westwind. Es war wieder die Riege der Pokalanwärter fast vollzählig: Werni (Heynisch) und Hias haben gefehlt, aber die Schweizer, Michi, Susu, Erich, Norman ließen für mich einen Platz unter den Top 10 unwahrscheinlich werden. Mit Wolly, Hubbel, Berni und Paul habe ich schon mal 4 weitere Plätze addiert und meine Chancen ans Ende der ersten Hälfte angesiedelt.

Als einziger Trost erschien mir, dass der Wind zunahm und mir der Alpsee von früher einfiel, wo Mimi und ich uns gelegentlich ins Wertungsgeschehen einmischen konnten.

Gegen 13h30 fiel dann der erste Startschuss bei 3-4bft. Nach vorangegangener Peilung konnten wir uns an der Linie gut platzieren und auch nach dem Schuss lief das Schiff gut. Ob es bevorzugte Seiten gab, konnte ich in diesem Lauf nicht feststellen, da ich mich offensichtlich auf der richtigen befand.

An der Luvtonne waren wir an 5. Position. Die Raume brachte uns an 3. hinter Paul und Michi, und es sah gerade nicht danach aus, als würden wir den Platz auf dem Amwindkurs verlieren … hörte ich doch immer wieder auf Backbordbug das heißgeliebte Brummen im Unterliek – für mich das zweifelsfreie Indiz dafür, dass wir momentan Maximum Speed laufen (warum eigentlich immer nur auf Backbordbug? ist das die Wegerechts-Hupe?).

Irgendwann ging Mimis Trapezhose auf, sodass sie nicht mehr raus konnte, aber auch das

konnte uns nicht mehr schaden. Auf dem letzten Vorwindkurs hatten wir wohl noch etwas Glück und konnten Michi einfangen, sodass wir um die letzte Tonne wie auch im Ziel hinter Paul als 2. einliefen.

Der zweite Lauf erfolgte direkt im Anschluss bei gleichbleibenden Bedingungen. Unser fliegender Start war ein 0-Start. Hinter uns fuhr Susu mit Anne und ich bemerkte, dass wir keinen Deut langsamer fuhren ... auch das war schon mal eine Genugtuung, verglichen mit den letztjährigen Erlebnissen. Alles lief ähnlich ab wie im ersten Lauf, nur dass vor uns Michi segelte, der diesen Lauf für sich entscheiden konnte. Hinter uns lief Ludwig über die Linie, der sich bei diesen Winden auch deutlich wohler fühlt.

Der Wind hielt unvermindert an. Mit sehr kurzer Pause folgte sofort der dritte Lauf. Sehr kluge Entscheidung!

Wieder gut gestartet und freie Lücke gefunden, um das Schiff schnell ungestört laufen lassen zu können. Eines meiner typischen Mankos, das "Immer-eingekeilt-anfahren-müssen", blieb einfach aus. Wir fanden uns an der Tonne als etwa 6. oder 7. wieder, aber die Spitze war zum Glück noch sehr dicht beisammen. Allen voran Berni, Susu und Kim. Die Raume bestand für uns aus tausend Halsen, was mit zwei gutgemachten Plätzen belohnt wurde. Kurz vor der Luvtonne löste sich backbords unser Fockschotblock, was angesichts unserer Position für Aufregung sorgte. Doch Mimi hatte das nach kurzer Zeit wieder hingekriegt, da der Schraubbolzen glücklicherweise auf dem Trampolin liegen geblieben war. Den so verlorenen Platz holten wir auf der letzten Raumen wieder ein und fanden uns im Ziel als 4. wieder. An der Spitze segelte Berni einhändig (!) und konnte diesen Lauf auch für sich entscheiden … Alle Achtung!

Zweite wurden Susu+Anne, dritte Kim+Vreni … und wir lagen jetzt in der Gesamtwertung auf Platz 1 ... unfassbar!

Die Wettfahrtleitung entschied sich für noch einen vierten Lauf. Die Pause nutzte Wolly, der mit dem bisherigen Geschehen wenig zu tun hatte, um sein Schiff umzutrimmen. Der Wind wurde etwas schwächer und drehender. Der Start war noch gut, aber das war auch schon alles. Alle bisherigen Doktrien waren hinfällig und nicht mehr anwendbar. Die Ansteuerungspunkte (Landmarken) zur Luvboje waren nicht mehr zutreffend. Das sorgte dafür, dass wir gleich mal die Tonne, wie gewohnt angelegt, nicht mehr erreichten. Den Frust kennt jeder: zwei zusätzliche Wenden = wieder 5 Plätze weg.

An der Spitze segelte "endlich" Wolly mit gehörigem Abstand. Dahinter Heinz Möser (!), der sich auch mal da vorne zeigen wollte. Selbst von Michi ließ er sich nicht mehr einfangen.. und genau so liefen sie dann auch über die Ziellinie und wir fuhren mit einem 18. unseren sicheren Streicher ein.

Am Abend gab es wieder Grillfleisch und Salatbuffet vom Feinsten. Für jeden etwas dabei, auch für Veganer und Vegetarier.

Sonntagmorgen kamen wir wie üblich sehr spät im SCTI an, doch von Wind keine Spur. So konnten wir uns wieder über das heißgeliebte Kuchenbuffet her machen und das taten wir nicht zu knapp. Und ich muss sagen, mein Favorit (WbHgST) von Steffi bekommt immer stärker Konkurrenz.

Das, was die Damen da so zum Essen fabrizieren, ist wirklich ALLERERSTE SAHNE !!!

Gegen 12h30 entschloss sich Ali, trotz leichter Brise NICHT MEHR AUSZULAUFEN.

Wie sich später herausstellte, eine absolut richtige Entscheidung, denn nach 30min war schon wieder Flaute_total.

Und somit stand unser 2. Platz nach Michi und Caroline und vor Paul und Linda fest. Totale Freude !!!

Herzlichen Dank an Ali den Wettfahrtleiter und seine Adjudanten, allen Köchinnen und Bäckerinnen, den Schweizern, die unsere Regatta immer so anspruchsvoll spannend machen. Wir kommen wieder, keine Frage. Mast und Schotbruch bis 2010.

Volker + Miriam Fey

Dart 7754

_/)~~~~~~~~~_/)~~~~~~~~~~_/)~~~~